Hat ein Gründach biologische Vielfalt?

Gründächer – sowohl intensiv als auch extensiv – haben einen größeren Wert für die Artenvielfalt als ein reguläres Dach. Im Jahr 2015 hat Sempergreen in Zusammenarbeit mit De Vlinderstichting die Artenvielfalt auf Gründächern untersucht. In drei Teilstudien wurde untersucht, ob Vegetationsmatten und Dachgartensubstrate einen funktionellen Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt in städtischen Gebieten liefern, in diesem Fall von Schmetterlingen, Bienen und Schwebfliegen. Schmetterlinge stellen kritische Anforderungen an ihren Lebensraum und gelten als eine indizierte Gruppe für einen nachhaltigen Lebensraum. Bienen und Schwebfliegen sind darüber hinaus wichtige Bestäuber von Samenpflanzen.

Beitrag zur Artenvielfalt

Die Ergebnisse aus dieser Untersuchung zeigen, dass die getesteten Vegetationsmatten (Sedummix-Matte, Sedum-Kräuter-Matte, Bees & Butterfliesmatte) und verschiedene Dachgartensubstrate einen funktionellen Beitrag zur Artenvielfalt liefern können. In intensiv verwendeten städtischen und landwirtschaftlichen Gebieten bietet ein Gründach mit kräuter- und blütenreicher Vegetation für Schmetterlinge, Bienen und Schwebfliegen in jedem Fall Nahrung und/oder eventuell gute Fortpflanzungsmöglichkeiten, die in der näheren Umgebung nicht vorhanden sind.

Ökologische Falle vermeiden

Beim Entwurf und dem Anlegen eines Gründaches muss besonders darauf geachtet werden, dass das Dach oder die nähere Umgebung qualitativ gute Fortpflanzungsmöglichkeiten bietet. Es ist wichtig, dass das Dach nicht als ökologische Falle fungiert, sondern für mobile Arten als Sprungbrett auf dem Weg in andere Gebiete genutzt werden kann. Nicht nur Vielfalt in der Vegetation(sstruktur), sondern auch die Substratstärke ist dabei wichtig. Eine Zusammenfassung dieser Untersuchung ist auf Anfrage erhältlich.